Für die makedonische Regierung, die sich gestern im Vorfeld der nächsten Gesprächsrunde in New York mit dem UN-Sondervermittler Matthew Nimitz über ihre Ziele beriet ist klar, dass die Wahrung der „nationalen Identität und der Würde“ die wichtigste Priorität des Landes sei. Dies teilten die oberen Staatschefs von Makedonien, Nikola Gruevski (Premier) und Branko Crvenkovski (Präsident) mit. Es wird erwartet, dass es einen neuen Namensvorschlag geben wird, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Vorschlag von beiden Seiten angenommen wird, eher gering.
Griechenland befürchtet Gebietsansprüche auf die gleichnamige Provinz Makedonien. Diese absurde Argumentation wird jedoch von keinem Land als ernsthaften Grund für die Blockadehaltung Athens anerkannt. Ein kleines Land wie die Republik Makedonien würde kein NATO-Mitglied angreifen und damit auch den Bündnisfall auslösen.
Über die griechische Motivation, diesen Namensstreit in die Unendlichkeit zu tragen, könnten möglicherweise parteipolitische Interessen dahinter stehen. Der Streit polarisiert und mit ihm kann man viele Stimmen in Griechenland gewinnen aber auch verlieren. Dies hatte bereits Mitsotakis 1995 erlebt, als er sich für eine Formel „Republik Makedonien (Skopje)“ aussprach. In einem späteren Interview erklärte er ferner, dass der Name nicht das eigentliche Problem sei, sondern die makedonische Minderheit in Nordgriechenland.
i. a. standard.at