Der neue makedonische Ministerpräsident Zoran Zaev möchte sich deutlich von der national-konservativen Politik der Vorgängerregierung abgrenzen, den sogenannten Namensstreit mit Griechenland lösen und die Republik Makedonien erfolgreich in die Europäische Union (EU) und NATO führen.
Am 21. Juni 2017 sagte Zoran Zaev, er rechne mit dem Beginn von offiziellen Beitrittsgesprächen im Jahr 2018. Der sogenannte Namensstreit mit Griechenland soll innerhalb von zwei Jahren gelöst werden. Das sind wirklich ambitionierte Vorhaben der neuen Regierung.
Eine Beilegung des Streits um den Namen „Makedonien“ dürfte zwar unter weniger national gesinnten Regierungen in Griechenland und der Republik Makedonien einfacher sein. Doch einen guten Kompromiss zu finden, welcher von beiden Seiten und womöglich auch in einer Volksabstimmung bestätigt wird, um so schwieriger zu finden zu sein. Es dürfte auch illusorisch sein, dass Griechenland ohne eine finale Klärung des sogenannten Namensstreit einer weiteren euro-atlantischen Integration der Republik Makedonien zustimmen wird. Denn gerade hier hat Griechenland seine einzigen politischen Druckmittel in der Hand. Dennoch muss alles unternommen werden um den Streit zu klären und freundschaftliche Beziehungen zwischen Griechenland und der Republik Makedonien herbeizuführen.
Doch auch ein gutes Verhältnis zu Bulgarien ist für eine erfolgreiche euro-atlantische Integration der Republik Makedonien Voraussetzung. Bei einem Besuch von Zoran Zaev am 20. Juni 2017 in Bulgarien traf er seinen bulgarischen Amtskollegen Bojko Borrissow zusammen und vereinbarte mit ihm die Unterzeichnung eines „Vertrages über gute Nachbarschaft“.