Im Mittelpunkt des Films steht der von der albanischen Minderheit bewohnte nordwestliche Teil Mazedoniens. 2001 kam es hier zum Konflikt zwischen ethnischen Mazedoniern und Albanern, der zur bewaffneten Auseinandersetzung aufflammte. Nur der entschlossenen Intervention der Internationalen Gemeinschaft ist es zu verdanken, dass ein Bürgerkrieg verhindert werden konnte. Das Rahmenabkommen von Ohrid, das den Frieden besiegelte und Richtlinien für das Zusammenleben der Volksgruppen aufstellte, wurde in der Folge zu einer der wichtigsten Erfolgsgeschichten europäischer Politik am Balkan.
Der Film zeichnet die Hintergründe des Konfliktes nach. Er schildert anhand individueller Schicksale die heutige Situation der Menschen in der Region. Neben den politischen und gesellschaftlichen Ereignissen wird auch die beeindruckende kulturelle Vielfalt des multiethnischen Staates gezeigt, die sich aus der Jahrhunderte alten Koexistenz von orthodoxer und islamischer Kultur ergibt. Ohrid als eines der frühesten Zentren slawischer Kultur, und Tetovo, die überwiegend von muslimischen Albanern bewohnte zweitgrößte Stadt Mazedoniens stehen stellvertretend dafür.
Einige der Protagonisten, die in enger Verbindung zum Ohrid-Abkommen stehen, schildern in zum Teil sehr persönlichen Stellungnahmen von den Anstrengungen, die zur Lösung des Konfliktes unternommen wurden: Javier Solana, dessen Einschreiten bei den Verhandlungen in Ohrid zum entscheidenden Durchbruch führte, Ali Ahmeti, der von vielen Mazedoniern zunächst als Terrorist geächtete Anführer des albanischen Aufstandes, und Radmila Shekerinska, in deren Zeit als Vizepräsidentin Mazedoniens die Implementierung des Abkommens fiel.
Als typisches Beispiel für die Probleme Mazedoniens heute steht die Industriestadt Kicevo, auf halbem Weg zwischen der Hauptstadt Skopje und dem Ohridsee gelegen. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus traf die Wucht des wirtschaftlichen Niedergangs hier vor allem die ethnischen Mazedonier. Viele verloren ihre ehemals sicheren Jobs in der Industrie. Anders die Albaner. Von Titos Modernisierungspolitik weitgehend ausgeschlossen, mussten viele von ihnen Weg in die Diaspora antreten. Als Gastarbeiter im Ausland versorgten sie die Familien daheim und stehen heute finanziell oft besser da als die ethnischen Mazedonier. In den 1990er-Jahren verschlechterte sich angesichts der wirtschaftlich prekären Lage des Landes das Klima zwischen den Volksgruppen zusehends. Misstrauen und das Gefühl der Benachteiligung wuchs auf beiden Seiten.
Mit der Umsetzung des Ohrid-Abkommens wurden die Forderungen der Albaner nach Stärkung ihrer Minderheitenrechte, die jahrelang kein Gehör gefunden hatten, erfüllt. In allen Behörden – auch in der mazedonischen Armee – sind Minderheiten nun proportional vertreten. In Tetovo wurde eine albanische Universität eröffnet, an der auch ethnische Mazedonier studieren. Albanisch erhielt den Rang einer Amtssprache auch im Parlament. Durch das maßvolle Handeln der gemäßigten Kräfte Mazedoniens haben die ethnischen Spannungen entscheidend nachgelassen.
Auf dem Weg nach Europa steht die heutige Regierung unter Ministerpräsident Nikola Gruevski heute vor der vorrangigen Aufgabe, die Wirtschaft Mazedoniens in Gang zu bringen. Der schmerzhafte Übergang zur Marktwirtschaft geht nur schleppend voran. Eine positive Ausnahme ist der Aufschwung der Textilstadt Stip im Osten des Landes. Auch die Probleme, die sich aus dem Namensstreit mit Griechenland ergeben, werden erörtert.