Das diplomatische Personal der Republik Serbien, welches am 20. August 2017 vorübergehend aus der Republik Makedonien abgezogen wurde, ist am 28. August 2017 wieder zurückgekehrt. Quellen aus Serbien zufolge habe die Republik Makedonien den serbischen Diplomaten vorgeworfen, gemeinsam mit Angehörigen des russischen Geheimdienstes die neue makedonische Regierung destabilisieren zu wollen. Aus Sicht Serbiens wolle die Republik Makedonien mit diesen Vorwürfen einen schnellen Beitritt zur NATO rechtfertigen.
Tatsächlich dürfte die Forcierung auf einen schnellen Beitritt der Republik Makedonien zur NATO durch die neue makedonische Regierung weder der Russischen Föderation noch der Republik Serbien gefallen. Allerdings war der NATO-Beitritt Ziel aller makedonischen Regierungen. Jedoch war die rechts-konservative Vorgängerregierung unter Nikola Gruevski (IMRO-DPMNE) dabei zurückhaltender und hatte positivere Beziehungen zu Russland.
Vor diesem Hintergrund könnten die serbischen Maßnahmen der Versuch sein Druck auf die Republik Makedonien auszuüben. Grundsätzlich war und ist das bilaterale Verhältnis zwischen Serbien und der Republik Makedonien jedoch gut. Doch nahmen in letzter Zeit die Spannungen etwas zu. Der serbische Außenminister Ivica Dačić drohte der Republik Makedonien sogar, sie nicht mehr unter ihrem verfassungsmäßigen Namen anzuerkennen und damit die Position Griechenlands zu übernehmen. Dieser Schritt wäre jedoch die Überschreitung einer Grenze und würde das bilaterale Verhältnis dauerhaft belasten.