Im Rahmen ihrer Westbalkanreise am 08./09. Juli 2015 besuchte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel Albanien, Serbien und Bosnien und Herzegowina. Zu Beginn ihrer Reise besuchte Angela Merkel die albanische Hauptstadt Tirana. Dort sagte sie, „dass wir unser Versprechen, dass die Länder des westlichen Balkan eine europäische Perspektive haben, auch wahrmachen und diese Perspektive auch realisieren.“ Des Weiteren würdigte die deutsche Bundeskanzlerin auch die Reformpolitik in Albanien, welche einen wichtigen Punkt für erfolgreiche Beitrittsverhandlungen zwischen Albanien und der Europäischen Union (EU) darstellen würden. Hierbei hob Angela Merkel besonders die Reform des albanischen Rechtssystems hervor.
Nach ihrem Besuch in Albanien traft die deutsche Bundeskanzlerin in der serbischen Hauptstadt Belgrad unter anderem mit dem serbischen Staatspräsidenten Tomislav Nikolić und dem serbischen Ministerpräsidenten Aleksandar Vučić zusammen. Dabei lobte Angela Merkel die hohe Kompromissbereitschaft Serbiens in der Kosovo-Frage und die Bereitschaft Serbiens das bilaterale Verhältnis zum Kosovo zu normalisieren. Auch die Fortschritte in der Gestaltung des albanisch-serbischen Verhältnisses wurden von ihr gewürdigt. Doch auch innenpolitisch habe Serbien erfolgreich große Reformanstrengungen unternommen. So wurde unter anderem durch Sparmaßnahmen das Haushaltsdefizit stark reduziert. Im Falle der Flüchtlingsproblematik kündigte Angela Merkel Hilfen für Serbien an. In Belgrad übernachtete die deutsche Bundeskanzlerin auch, bevor sie am darauffolgenden Tag nach Bosnien und Herzegowina weiterreiste.
Den Abschluss der Westbalkanreise von Bundeskanzlerin Angela Merkel bildete dann Bosnien und Herzegowina. Dort traft sie unter anderem mit dem dreiköpfigen bosnisch-herzegowinischen Staatspräsidium und dem bosnisch-herzegowinischen Ministerpräsidenten Denis Zvizdić zusammen. Angela Merkel begrüßte bei ihrem Besuch in der bosnisch-herzegowinischen Hauptstadt Sarajevo, dass das Assoziierungs- und Stabilisierungsabkommen zwischen Bosnien und Herzegowina und der EU in Kraft getreten sei. Doch bis zum offiziellen Status eines EU-Beitrittskandidaten müsse Bosnien und Herzegowina noch weitreichende Reformen durchführen, bei denen die Bundesrepublik Deutschland helfen wolle. Des Weiteren besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Dauerausstellung „Srebrenica 11/07/1995“. Sie ist dem Gedenken an die 8.000 Jungen und Männer gewidmet, die am 11. Juli 1995 in Srebrenica ermordet wurden. Eine Begegnung mit Vertreterinnen der Hinterbliebenenorganisation „Mütter von Srebrenica“ erfolgte ebenfalls und bildete den Abschluss der Westbalkanreise von Angela Merkel.