Der Inzidenzwert (Anzahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen) liegt in der Republik Nord-Makedonien derzeit bei 330 und damit dreimal so hoch wie in der Bundesrepublik Deutschland. Viele Menschen in der Republik Nord-Makedonien stecken sich mit der britischen Variante des Corona-Virus an. Diese Mutation des ursprünglichen Corona-Virus ist infektiöser und führt zu mehr schweren Krankheitsverläufen.
Die Impfungen in der Republik Nord-Makedonien kommen nicht voran. Bisher wurden 2400 Angehörige im Gesundheitssystem geimpft. Von Astra Zeneca, Sinopharm oder dem EU Verteil-System Covax habe bisher keiner geliefert, so der Ministerpräsident der Republik Nord-Makedonien Zoran Zaev in Skopje. In Russland seien nun 100 000 Sputnik-Impfdosen bestellt worden. Das ist bei rund zwei Millionen Einwohnern in der Republik Makedonien immer noch zu wenig. Des Weiteren gibt es Korruptionsvorwürfe gegenüber Gesundheitsminister Venko Filipce. Beim Bestellen des chinesischen Impfstoffs Sinopharm soll er sich über eine Scheinfirma bereichert haben, behauptet die größten Oppositionspartei VMRO-DPMNE.
In Albanien, Bosnien und Herzegowina, dem Kosovo, Montenegro, Nord-Makedonien und Serbien leben rund 17 Millionen Menschen. Bis auf Bosnien und Herzegowina und das Kosovo sind das alles offizielle EU-Beitrittskandidaten, mit denen entweder bereits Beitrittsgespräche stattfinden oder bald starten werden. Allerdings sind alle sechs Staaten des Westbalkans massiv von der dritten Welle der Corona-Pandemie betroffen. Die Inzidenzwerte liegen dort teilweise deutlich über 1000. In vielen Fällen ist das öffentliche Gesundheitssystem marode und überlastet. Hinzu kommen Fälle von Klientelismus und Korruption. Auch werden in Teilen Maßnahmen gegen die Pandemie nur halbherzig umgesetzt. Impfungen gegen das Corona-Virus finden in fünf Westbalkanstaaten mangels Impfstoff nur in zu geringer Anzahl statt, nur in Serbien finden in größerem Ausmaß Impfungen statt.