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Die Westbalkanstaaten und ihre EU-Beitrittsperspektiven

Die Staaten des Westbalkans fordern eine klare Beitrittsperspektive für die Europäische Union (EU). Diese Forderung wurde auf dem Treffen der Außenminister der Westbalkanstaaten im Rahmen der kroatisch-slowenischen Initiative „Brdo-Brijuni-Prozess“ am 03. Juni 2017 im slowenischen Ort Brdo erhoben. Neben den Außenministern der EU-Mitgliedsstaaten Kroatien und Slowenien nahmen die Außenminister oder deren Stellvertreter der Westbalkanstaaten Albanien, Bosnien und Herzegowina, Republik Makedonien, Montenegro und Serbien sowie besondere Abgesandte der Außenminister von Frankreich und Italien teil. Die Westbalkanstaaten seien sich jedoch dabei bewusst, dass sie auch selbst gefordert sind und die notwendigen Reformen durchführen müssen.

 

Die Erweiterung sei nicht nur für die Stabilität der Westbalkanregion, sondern auch für die Stabilität der EU wichtig, betonten die Außenminister aus Kroatien und Slowenien. Kroatien und Slowenien unterstützen die Integration der Staaten des Westbalkans in die EU. Bis 1991 waren Kroatien und Slowenien mit Bosnien und Herzegowina, der Republik Makedonien, Montenegro und Serbien in der „Sozialistisch Föderativen Republik Jugoslawien“ („SFRJ“) miteinander verbunden. Die Außenminister trafen parallel zu dem Gipfeltreffen der Staatsoberhäupter der Westbalkan-Länder zusammen, an dem auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnimmt. Ihr Treffen diente zur Vorbereitung auf den nächsten Gipfel des „Berlin-Prozesses“ am 12. Juli in Triest. Die Minister der Region haben vereinbart, der EU-Kommission einen gemeinsamen Brief zu schicken, der als Grundlage für die Debatte in Triest dienen soll.