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Drohungen gegen griechische Parlamentarier und Regierungsmitglieder wegen möglichen Kompromiss im Namensstreit

Zwischen Griechenland und der Republik Makedonien finden derzeit intensive Verhandlungen zur Beilegung des Namensstreits statt. Die griechische Außenpolitik favorisiert eine Lösung, welche den Namen „Makedonien“ in zusammengesetzter Form mit einer zusätzlichen Spezifizierung für den allgemeinen und uneingeschränkten Gebrauch (erga omnes) beinhaltet: Republika Nova Makedonija (Republik Neu-Makedonien), Republika Severna Makedonija (Republik Nord-Makedonien), Republika Gorna Makedonija (Republik Ober-Makedonien), Republika Vardarska Makedonija (Republik Vardar-Makedonien) und Republika Makedonija (Skopje) (Republik Makedonien (Skopje)). Allerdings lehnen große Teile der griechischen Bevölkerung einen solchen Kompromiss ab.

Parlamentarier und Regierungsmitglieder in Griechenland erhalten deswegen Drohungen. So erhalten Parlamentarier Drohbriefe, um sie von einem möglichen Votum im Parlament für einen Kompromiss im Namensstreit abzuhalten. Der Präsident des griechischen Parlaments, Nikos Voutsis, erklärte, dass den Abgeordneten entweder mit dem Tod oder einer lebenslänglichen Haftstrafe gedroht worden sei. In den Drohbriefen wird die „Abtretung des Namens Makedonien“ an den nördlichen Nachbarstaat mit „Hochverrat“ gleichgesetzt.  Unterzeichnet seien diese Drohbriefe von „Panmakedonischen“ Vereinigungen aus Griechenland und dem Ausland, welche besonders nationalistisch auftreten. Auch Außenminister Nikos Kotzias, welcher einen Kompromiss befürwortet und in dieser Sache am 22. März 2018 in die makedonische Hauptstadt Skopje reist, hat schon mehrere Drohungen erhalten, diese bezogen sich nicht nur auf ihn selbst, sondern auch auf die Mitglieder seiner Familie.