Bei den Gesprächen zwischen Nikos Anastasiades (griechischer Zyprer, Präsident der Republik Zypern) und Mustafa Akinci (türkisch-zypriotischer Volksgruppenführer, Präsident der völkerrechtlich nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern) unter Vermittlung der Vereinten Nationen vom 07. bis zum 11. November 2016 im schweizerischen Ferienort Mont Pelerin sind bedeutende Fortschritte erzielt worden. Einen Durchbruch gab es allerdings noch nicht. Nikos Anastasiades bat daher um eine Gesprächspause, am 20. November 2016 sollen die Gespräche weitergehen.
Zentraler Gesprächsgegenstand war die territoriale Aufteilung Zyperns im Rahmen eines Bundesstaates zwischen griechischen und türkischen Zyprern bzw. Zyprioten. Es herrscht grundsätzlich Einigkeit darüber, dass Zypern staatsrechtlich als bi-nationale Föderation organisiert werden soll. Diese soll aus einem griechisch-zyprischen und einem türkisch-zypriotischen Teilstadt bestehen. Die Organe des Bundesstaates sollen paritätisch besetzt werden. Ausgehandelt werden müssen jetzt die genauen Territorien bzw. Grenzen dieser Teilstaaten. Strittig sind auch Sicherheitsfragen. Die türkisch-zypriotische Seite wünscht sich ein mögliches Eingriffsrecht der Türkei, wenn dieses auf Verlangen der türkisch-zypriotischen Seite ausgeübt würde. Dies wird jedoch von griechisch-zyprischer Seite abgelehnt.
Trotz aller offenen Fragen stehen die Chancen auf eine Überwindung der seit 1974 bestehenden Teilung von Zypern sehr gut. Beide Seiten streben eine finale Einigung bis zum Ende des Jahres an. Das letzte Wort haben dann die griechischen und türkischen Zyprer bzw. Zyprioten in getrennten Volksabstimmungen. Doch dürften die Chancen auf eine Zustimmung groß sein.
Weitere Informationen zum Zypern-Konflikt finden sich unter folgendem Link: http://pelagon.de/?p=4809