Der UN-Sonderbeauftragte für den Zypern-Konflikt, Espen Barth Eide, hat zu neuen Gesprächen zur Überwindung des Zypern-Konflikts bzw. der Teilung Zyperns geladen. Die Gespräche finden zwischen dem 28. Juni und 07. Juli 2017 im schweizerischen Alpenort Crans Montana statt. Nach einer Mitteilung des UN-Sonderbeauftragten vom 26. Juni 2017 hätten die teilnehmenden Parteien ihre Absicht bekräftigt, die ausstehenden Probleme zu lösen. Die Positionen liegen jedoch in bestimmten Punkten weit auseinander und die Lösungsfindung wird daher nicht einfach werden. Neben den Vertretern der griechischen und der türkischen Zyprer bzw. Zyprioten sind zum Auftakt der Gespräche auch die Außenminister drei Garantiemächte Zyperns, Griechenland, die Türkei und das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland, dabei.
Grundsätzlich soll das EU-Mitglied Zypern als binationaler Bundesstaat organisiert werden, welcher aus einem griechisch-zyprischen und einem türkisch-zypriotischen Teilstaat bestehen soll. Großer Knackpunkt sind unterschiedliche Auffassungen in Sicherheitsfragen. Auf Zypern sind 35.000 türkische Soldaten stationiert. Diese sollen aus Sicht Griechenlands und der griechischen Zyprer abziehen. In einem EU-Mitgliedsstaat seien keine ausländischen Truppen erforderlich. Die Türkei und die türkischen Zyprioten wollen die Truppe jedoch nicht abziehen. An besonders diesem Punkt könnten die Gespräche wieder scheitern. Auf der anderen Seite könnte es einen Kompromiss geben, etwa der schrittweise Abzug der türkischen Truppe über einen längeren Zeitraum. Parallel müssen beide Seiten auch über Entschädigungen für Vertriebene, über die Territorien und Grenzen der Teilstaaten und über die Modalitäten der Präsidentschaft des Gesamtstaates Zypern verhandeln. Im letzteren Fall soll es eine rotierende Präsidentschaft geben.