Am 06.06.1991 treffen sich die Präsidenten der sechs jugoslawischen Republiken und konferieren über die Zukunft Jugoslawiens. Auf diesem Treffen unternehmen der Präsident von Bosnien und Herzegowina, Alija Izetbegović, und der Präsident der Republik Makedonien, Kiro Gligorov, einen letzten Versuch, die jugoslawische Föderation als reformierten Bundesstaat zu erhalten. Sie legen einen Vorschlag für eine Reform des jugoslawischen Bundesstaates vor, welchen sie am 03.06.1991 veröffentlicht haben.
Dieser Vorschlag versucht die Vorstellungen Sloweniens und Kroatiens, die der jugoslawischen Bundesregierung unter Ante Marković und die des serbischen Blocks (Serbien mit seinen zwei autonomen Gebietskörperschaften und Montenegro) unter einen Hut zu bringen. Nach ihm soll Jugoslawien als loser Staatenverband, der weder eine klassische Föderation noch eine klassische Konföderation sein soll, seine Souveränität, seine internationale Identität und seine äußeren Grenzen behalten. Des Weiteren soll dieser Staatenverband ein einheitliches Wirtschaftsgebiet mit gemeinsamer Währung, gemeinsamer Armee und Außenpolitik bilden. Doch gleichzeitig sollen aber auch die Mitgliedsstaaten dieses Staatenverbandes souverän sein und sogar diplomatische Missionen im Ausland unterhalten können.