Bei den Parlamentswahlen in Montenegro am 30. August 2020 hat die „Demokratische Partei der Sozialisten“ („DPS“) von Staatspräsident Milo Ðukanović laut einer Hochrechnung mit 34,2 Prozent der Stimmen knapp vor der oppositionellen pro-serbischen Allianz gewonnen, welche auf 33,7 Prozent der Stimmen kam. Die DPS ist 1991 aus dem Bund der Kommunisten Montenegros hervorgegangen und damit im Prinzip seit 1945 in Montenegro ununterbrochen an der Macht, allerdings seit 1990 aufgrund von freien Wahlen.
Montenegro ist von Korruption betroffen. Die Bevölkerung ist gespalten zwischen einer eigenständigen montenegrinischen und einer pro-serbischen Identität. Der Politiker Milo Ðukanović ist mit kurzen Unterbrechungen seit 1991 entweder in der Funktion des Staatspräsidenten oder des Ministerpräsidenten von Montenegro tätig und steht selbst in Verdacht von kriminellen Machenschaften. Insgesamt verliert die DPS an Zustimmung und benötigt einenKoalitionspartner, um weiterhin regieren zu können. Mit dem NATO-Mitglied Montenegro laufen Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union (EU).