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Präsident der „Republika Srpska“ Dodik nimmt nicht an Gedenkfeier in Srebrenica teil

Milorad Dodik (Quelle: novosti.rs)

Im Juli 1995 wurde etwa 8.000 männliche Bosniaken (Muslime) von Angehörigen der serbisch-bosnischen Armee und serbischen Paramilitärs ermordet. Dieses schwerste Kriegsverbrechen wird in der internationalen Politik und nach dem Völkerstrafrecht als „Völkermord“ eingestuft. Die Serben, besonders die serbischen Bosnier, tun sich noch sehr schwer mit dem Vorwurf des Völkermordes. In der Anfangszeit nach diesem Völkermord wurde das Verbrechen zunächst von den Serben geleugnet. Mittlerweile hat ein Umdenken bei den Serben stattgefunden, nach dem die Exekutionen von Bosniaken bei diesem Massaker im serbischen Fernsehen gezeigt wurden. Mittlerweile leugnen auch die serbischen Politiker nicht mehr, dass ein schweres Verbrechen stattfand. So spricht denn auch der Präsident der Republika Srpska in Bosnien und Herzegowina Milorad Dodik von einem „schwersten Verbrechen“. Die letzte notwendige Konsequenz bleibt auf serbischer Seite jedoch aus: Die bedingungslose Anerkennung des Massakers von Srebrenica als Völkermord.

Im Juli 2015 ist der 20. Jahrestag des Massakers bzw. des Völkermordes. Ein ausführlicher Artikel zum Massaker von Srebrenica wird aus diesem Anlass am 11. Juli 2015 hier auf Pelagon veröffentlicht werden. Zu den Gedenkfeiern für die Opfer des Massakers bzw. Völkermordes wurden unter anderem auch der Präsident der Republika Srpska Milorad Dodik sowie der serbische Staatspräsident Tomislav Nikolić und der serbische Ministerpräsident Aleksandar Vučić eingeladen. Eine Entscheidung über die Annahme dieser Einladung steht im Falle der Republik Serbien noch aus. Der Präsident der Republika Srpska Milorad Dodik lehnt eine Teilnahme jedoch aus. Nach seiner Auffassung sei die Klassifizierung des Massakers als Völkermord politisch motiviert und dies wolle er mit seiner Teilnahme nicht legitimieren.