Im Dezember 2008 starb ein 15-jährige durch eine Polizeikugel, was seinerzeit zu Protesten und gewaltsamen Ausschreitungen führte. Der Schütze wurde im Jahr 2010 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Am sechsten Jahrestages, an dem der 15-jährige starb, gingen am 06.12.2014 Tausende Schüler, Studierende sowie autonome und linksgerichtete Gruppierungen in Athen, Thessaloniki und anderen griechischen Städten auf die Straße. In Thessaloniki und Patras kam es dabei zu Ausschreitungen. Die Polizei ging mit Blendgranaten und Tränengas gegen die Randalierer vor. Des Weiteren protestierten die hauptsächlich jungen Demonstranten gegen die Weigerung der griechischen Justiz, dem 21-jährigen Autonomen Nikos Romanos Hafturlaub zu gewähren, damit dieser sein Studium aufnehmen kann. Nikos Romanos wurde nach einem Banküberfall 2013 zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt und befindet sich seit Ende November 2014 im Hungerstreik. Aufgrund der angespannten finanziellen und wirtschaftlichen Lage in Griechenland ist die soziale Lage ebenfalls sehr angespannt. Schon kleinere Ereignisse können zu gewaltsamen Entladungen in Form von Protesten und Ausschreitungen führen. Die angespannte Lage in Griechenland hat auch Auswirken auf außenpolitische Fragen. So ist die ohnehin sehr geringe Kompromissbereitschaft der griechischen Regierung in großen nationalen Fragen, etwa in der Namensfrage der Republik Makedonien, noch zusätzlich sehr eingeschränkt.
Proteste und Ausschreitungen in Griechenland (Quelle: mkd.mk) Proteste und Ausschreitungen in Griechenland (Quelle: mkd.mk)