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Serbische Sonderstaatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen acht Personen wegen des Massakers von Srebrenica

In Serbien wurden im März 2015 acht Personen festgenommen, welche früher einer serbisch-bosnischer Sonderpolizeieinheit angehörten. Ihnen wird die Teilnahme an der Ermordung von mehreren hundert bosniakischen bzw. muslimischen Bosniern in Kravice, unweit der damaligen UN-Schutzzone Srebrenica, im Juli 1995 vorgeworfen. Nach der völkerrechtswidrigen Einnahme der UN-Schutzzone Srebrenica im Juli 1995 wurden durch serbisch-bosnische Armeeeinheiten und Paramilitärs rund 8.000 bosniakische bzw. muslimische Bosnier ermordet.

Der serbische Sonderstaatsanwalt zur Ahndung von Kriegsverbrechen, Vladimir Vukčević, hat am 10. September 2015 Klage gegen diese acht Personen wegen der Ermordung der bosniakischen bzw. muslimischen Bosnier erhoben. Bisher konnten mehr als 1.300 Mordopfer identifiziert werden, welche in Kravice ermordet und in mehreren Massengräbern verscharrt wurden. Mittlerweile ist auch in Serbien anerkannt, dass in Srebrenica im Juli 1995 schwere Verbrechen begangen wurden und dass die dafür verantwortlichen Täter zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Allerdings ist die Anerkennung des Massakers von Srebrenica als Völkermord in Serbien noch immer umstritten, auch wenn ein schweres Verbrechen nicht geleugnet wird. International wird das Massaker von Srebrenica als Völkermord anerkannt.

Informationen zum Thema: Das Massaker von Srebrenica / Bosnien und Herzegowina (Juli 1995)