Sowohl die Führung der Republik Türkei als auch die Führung der völkerrechtlich nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern fordern eine Zweistaatenlösung auf der Insel Zypern zur Überwindung des Zypernkonfliktes. Demnach sollen auf Zypern zwei souveräne Staaten als Völkerrechtssubjekte bestehen, welche voneinander unabhängig sind.
Nach einem Gespräch des türkischen Außenministers Mevlüt Çavuşoğlu mit dem Präsidenten der völkerrechtlich nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern, Ersin Tatar, sagte er, das Konzept einer Wiedervereinigung Zyperns als Föderation aus einem griechischen und einem türkischen Teilstaat sei vom Tisch. Auf der Insel Zypern gebe es zwei Gemeinschaften, zwei Völker und zwei Staaten. Die griechischen Zyprer sollen die faktische Lage anerkennen und als Grundlage für eine Verhandlungslösung akzeptieren.
Griechenland und die völkerrechtlich als Gesamtvertretung der Insel Zypern anerkannte Republik Zypern lehnen eine derartige Lösung klar ab. Sie wollen nur Lösungen auf Basis der bestehenden UN-Sicherheitsratsresolutionen akzeptieren, welche einen bi-nationalen Bundesstaat aus einem griechischen und einem türkischen Teilstaat vorsehen. Die Insel Zypern ist seit einem Putsch der griechischen Zyprioten und einer daraus resultierenden türkischen Militärintervention im Jahre 1974 geteilt. Aller Versuche diese Teilung zu überwinden sind bisher gescheitert.