Mazedonien plant zwei große Wasserkraftwerke zu bauen, mit denen der Anteil der alternativen Energie im Gesamtenergiemix Mazedoniens über 20% liegen soll. Dafür wurde bereits vor zwei Jahren eine Ausschreibung gestartet, welche jedoch aufgrund geänderter Rahmenbedingungen wieder gestoppt wurde. Nun läuft eine neue Ausschreibung, zu der nun alle potentiellen Investoren die Möglichkeit hatten, ihre eigenen Anmerkungen und Wünsche einzubringen.
Dafür waren ca. 20 Energieunternehmen am Montag dieser Woche in Skopje zusammengekommen, um gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium über ihre Anmerkungen zu sprechen. Auch wenn es 20 Interessenten für diese Ausschreibung gibt, sind es lediglich nur vier, die wirkliche Chancen auf einen Zuschlag haben.
Diese sind die österreichische „Verbund“, RWE aus Deutschland, Enel aus Italien und Startkraft aus Norwegen. Die anderen Unternehmen waren eher Vermittlungs- und Beratungsunternehmen.
Die Anmerkungen an die Ausschreibung von Seiten der RWE und Verbund bezogen sich auf den Ausschreibungsprozess, die finanzielle Beteiligung des Staates, den Typ des Staudamms sowie die Flexibilität und Qualität des Vertrages zwischen beiden Seiten.
Das Treffen im Wirtschaftsministerium hatte somit das Ziel, die Anregungen der potentiellen Investoren aufzunehmen und diese in die Anforderungen der Ausschreibung zu integrieren und damit auch das Interesse der Unternehmen für dieses Projekt zu steigern. Obwohl die Finanzkrise große Wellen schlägt, ist das Interesse an diesem Zukunftsprojekt weiterhin ungebrochen.
In wie weit die Änderungswünsche der Unternehmen durch das Ministerium umgesetzt werden bleibt offen. Alle Änderungen in der Ausschreibung sollen nach offiziellen Angaben bis Ende März abgeschlossen sein.
Im Dezember letzten Jahres hatte die Regierung die laufende Ausschreibung für beide Wasserkraftprojekte gestoppt, nachdem wichtige Rahmenbedingungen geändert wurden. Seit dem gibt es eine neue Ausschreibung die aktuell noch läuft.
Sofern beide Wasserkraftwerke gebaut werden, würde Mazedonien das EU-Ziel, 20% des Strombedarfs aus alternativen Energiequellen zu beziehen, mühelos erreichen. Chebren und Galishte gelten unter Experten als letzte Orte auf dem Balkan, wo so große Kraftwerke gebaut werden können.