Der griechische Author Dimitris Lithoxoou hat auf seiner Webseite zahlreiche Artikel rund um das Thema Makedonien veröffentlicht. Er räumt auf mit dem griechischen Mythos, dass es keine makedonische Sprache und keine makedonische Nation gibt. Er belegt aus offiziellen Quellen aus dem Jahre 1920, dass der griechische Staat bereits damals die makedonische Sprache anerkannt hatte. 1925 wurde sogar ein Schulbuch für makedonische Kinder, „Abecedar“ in Athen vorgestellt, welcher jedoch nie in Umlauf gebracht wurde.
Zu Beginn der 1920er Jahre (19. Dezember 1920) fand in Griechenland eine allg. Bevölkerungszählung statt. Diese Volkszählung war die erste vollständige Aufnahme der Bewohner der neuen Bundesländer des griechischen Königreichs, d.h. mit den neuen Gebieten, welche nach dem Balkankrieg 1913 erobert wurden. Die griechische Armee hatte Informationen über die Einwohnerzahl der Dörfer und der Geschlechter. Bei dieser Volkszählung wurden insb. auch folgende Angaben gesammelt: vollständiger Name, Alter, Geburtsort, Staatsangehörigkeit, Familienstand, Bildung, Beruf, oder die mögliche Arbeitslosigkeit von Blinden und Informationen für Familienangehörige, die in Ausland emigrierten. Außerdem gab es in dieser Bestandsaufnahme spezifische Fragen zu Religion und Sprache.
Diese umfassende Aktion hat dazu geführt, dass man detaillierte Informationen (Informationen zu jedem Dorf waren nun verfügbar) und ein umfassendes Bild über die neuen Regionen, über deren Bevölkerung, der Religionen der Bewohner und der dort gesprochen Sprachen vorliegen hatte, und dies nach den Balkankriegen und dem ersten Weltkrieg. Die Ergebnisse wurden in zehn Bänden aufbereitet, welche auch veröffentlich werden sollten: „Mittel-Griechenland und Euböa, Thessalien und Arta, Ionische Inseln, Kykladen, Peloponnes, Makedonien, Epirus, die Ägäischen Inseln, Kreta, West-Thrakien“.
Die damalige Regierung erließ jedoch den Beschluss, nur die ersten fünf Bände zu veröffentlichen. Der griechische Staat konnte und wollte es sich nicht leisten, Details über die sprachlichen und religiösen Details der „neuen Staatsangehörigen“ zu veröffentlichen, die in Makedonien und Thrakien lebten.
Hätte sich der Staats dazu entschieden, die Ergebnisse ohne Verfälschungen zu veröffentlichen, würden sich große Teile auf der Landkarte ergeben, in welchen keine orthodoxe Griechen lebten, unabhängig davon, ob als Minderheit oder nicht. Viel wichtiger war es ebenfalls, die Details über die existierende Bevölkerung, deren Sprache und Religion nicht offenzulegen.
Die politischen und geistigen Führer der griechischen Nation argumentieren leidenschaftlich, dass es keine makedonische Nation gäbe. Die eigene Nation existiere als eine ideologische Gemeinschaft bereits seit Tausenden von Jahren und deren wichtiges kulturelles Element sei die von ihnen gesprochene Sprache. Dieser Glaube ist leider künstlich in der Retorte erschaffen wurden, denn im 19.Jhd. erschufen sich erst die Griechen als „Nation“ und im frühen 20.Jhd. die Makedonier. [2]
Ein weiteres Argument war, dass die makedonische Sprache keine eigene Sprache sei, sondern nur ein Dialekt des Bulgarischen. Es sei daher unmöglich, dass eine makedonische Nation existiere, ohne eine makedonische Sprache.
Selbst wenn man das Thema im weitesten Sinne analysiert, kommt die weltweite wissenschaftliche Gemeinschaft von Linguisten zur Ansicht, dass das Makedonisch eine selbständige Sprache ist und der großen Gruppe der südslawischen Sprachen angehöre.
Leider sind die griechischen Nationalisten sehr dickköpfig und rechthaberisch. Sowohl die politische als auch die intellektuelle Führung Griechenlands erkennt die Existenz einer makedonischen Sprache an, die makedonische Sprache sei nicht vorhanden.
Im Spätsommer 1994 recherchierte Lithoxoou in der Bibliothek der „National Statistics Service of Greece“, veröffentlichte Daten für die Sprache der Bewohner der fünf südlichen geografischen Abteilungen des Landes. Offenbar waren die Angaben gefälscht worden, jedoch fand er einige wichtige Informationen und Hinweise über die grundlegenden Argumente für den politischen und ideologischen Angriff auf die griechische Nation in der modernen Phase der makedonischen Frage. Folgende Angaben finden sich in „Die Zählung der Bevölkerung von Griechenland am 19.Dezember 1920, Ergebnisse von Thessalien und Arta, Athen 1929″. Auf den Seiten 181-182 finden sich schließlich für die Präfektur „Trikala“ Daten, in welchen zwischen den Sprachen Makedonisch, Serbisch und Bulgarisch unterschieden wird:
Die Angaben in der Tabelle könnten damit als Faktor gegen den griechischen Mythos in der makedonischen Frage interpretiert werden. Der griechische Mythos vor dem Aus? [3] Als eigene Sprache stellt sich somit makedonische neben der bulgarischen und serbischen getrennt dar, und dies wird so offiziell vom griechischen Staat bei der Volkszählung aufgeführt. Da hat wohl jemand vergessen, diese Seite aus diesem alten und seltenen Buch zu entfernen?
Die Makedonier im Jahre 1920, wie auch die Bulgaren und Serben der Präfektur Trikala, sind hauptsächlich Wirtschaftsmigranten, die in Thessalien arbeiten. Vielen der Makedonier wurden bereits 1904-1908 in Thessalien bei bewaffneten Konflikten mit der griechischen Armee festgenommen und inhaftiert, weil sie als makedonische Separatisten deklariert wurden. Dies ist auch der Beweis dafür, dass es sich bei den Makedoniern um Wirtschaftsmigranten handelte. Unter den makedonisch sprechenden Personen wurden zwar 37 Personen aufgeführt, jedoch war keine einzige Frau darunter.
17 Makedonier können lt. der Tabelle lesen und schreiben. 11 kennen die englische Sprache, was bedeutet, dass sie als Kinder in die Schule gingen.
Das „offizielle“ Dokument des griechischen Staats zeigt, dass die makedonische Sprache in den „Sprachlaboren von Skopje“ der letzten 1940er Jahren entstanden sei. Diese Erfindung war ein Ergebnis des griechischen Nationalismus von den zuständigen institutionellen Vertretern, insb. Linguist und Dekan der Universität von Athen George Babiniotis.
Die makedonische Sprache ist lt. den vorliegenden Unterlagen bereits offiziell anerkannt gewesen, noch bevor die modernen griechischen führenden Meinungsbilder geboren wurden.
Fußnoten:
[1] Michael Chouliaraki, geografische, administrative und exelixis Bevölkerung von Griechenland 1821-1971, Band C, Athen 1976, S. 363.
[2] Wie durch eine umfangreiche, aber nicht vollständig durchgeführte Forschung und Suche auf der Webseite von Elis Island , Island, bei der Ankunft in den Vereinigten Staaten. Hier wird berichtet, dass zwischen 1897-1920, rund 7.800 ethnische Makedonier eingewandert sind. Von diesen rund 7300 und emigrierte in 1912, d.h. vor der Balkan-Kriegen und vor der Teilung Makedoniens. Deshalb ist die Existenz der makedonischen Nation, mit Tausenden von registrierten Namen von Personen bereits vor der Führung von Tito in Jugoslawien dokumentiert. In diesen Angaben finden sich auch Informationen zu den Dörfern und dem Alter der Personen.
[3] Die erste Mitteilung in meinem Journal ZORA, Ausgabe 6, Januar 1995.
Quelle: http://www.freewebs.com/onoma/glos.htm (griechisch)