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Die Verhandlungen in der Sackgasse

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Hohen mazedonischen Vertretern wurde signalisiert, dass der letzte Lösungsvorschlag des UN-Sondervermittlers Matthew Nimetz keine Grundlage für eine Lösung sein werde, da Athens Appetit im Namensstreit gewachsen sei. Die „befreundete Staaten“ hatten in den letzten Tagen die mazedonische Führung informiert, dass auch wenn Mazedonien den gesamten Lösungsvorschlag annehmen würde, Athen diesen als unzureichend ablehnt.

In Diplomatenkreisen wird bereits über die Ausweglosigkeit der Verhandlungen diskutiert und welche möglichen nächsten Schritte folgen könnten.

Der aktuellste Standpunkt Griechenlands ist, dass mit der Erlaubnis für einen NATO-Beitritt Mazedoniens Griechenland ihr Soll erfüllt habe und dass Mazedonien in den Fragen bzgl. des Staatsnamens, der Nation und der Sprache nachgeben müsse.

Der Name Nord-Makedonien sei für Griechenland bereits gesetzt. Dies müsse in einem Vertrag geregelt werden und Mazedonien könne der NATO beitreten. Der Name der Nation und der Sprache würden dann als Gründe gegen einen Beitritt in die EU genutzt.

Die neue Strategie Griechenlands werde durch die Solidarität der NATO- und EU bestärkt, welche auch den „Appetit auf mehr“ erhöht.

Obwohl die USA das Problem als bilaterale Angelegenheit ansehen, vertritt Griechenland die Ansicht, das Problem habe multilateralen Charakter. Der US-amerikanische Botschafter in Athen bekräftigte, dass Griechenland ihre Position in der NATO und der EU nutzen müsse, um diese Situation optimal auszunutzen. Er suggerierte, dass Griechenland ihre unnachgiebige Haltung in den Verhandlungen weiter fortsetzen müsse.

Derweilen kommen Forderungen auf, dass auch England, Frankreich und Russland an den Verhandlungstisch kommen müssten, weil diese den Vertrag von Bukarest am 10. August 1913 unterzeichneten. In diesem Vertrag wurde Mazedonien auf die drei Länder Griechenland, Serbien und Bulgarien aufgeteilt.

Bildquelle: Wikipedia.de (Friede von Bukarest)