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Genf: Neue Verhandlungsrunde in der Namensfrage zwischen Mazedonien und Griechenland

Nach einer mehrmonatigen Verhandlungspause treffen sich am heutigen Montag beide Seiten in Genf, um gemeinsam mit dem UN-Sonderbeauftragten Matthew Nimetz nach einer Lösung in der Namensfrage zwischen Mazedonien und Griechenland zu suchen.

Matthew Nimetz

Der nun fast 20 Jahre andauernde Streit um den Namen der jungen Balkanrepublik wird immer stärker ein Hindernis für die EU- und NATO-Integration des Landes, obwohl sich Griechenland 1995 in dem sog. Interims-Abkommen dazu bereit erklärt hat, die Integrationsbemühungen Mazedoniens nicht zu blockieren, solange es den Provisorischen Namen „Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien“ verwendet. Möglicherweise würden die Druckmittel Griechenlands vollends wegfallen, wenn Mazedonien Mitglied der EU und der NATO wäre, deshalb auch die Blockade gegenüber Mazedonien.

Beide Seiten verkünden, an einem Kompromiss interessiert zu sein, jedoch sind die Standpunkte immer noch so weit auseinander, dass eine Lösung nicht greifbar scheint, denn Griechenlands Ziel, nicht nur das Land umzutaufen, sondern auch die Menschen, deren Sprache und Kultur mit einem anderen Namen zu versehen, stößt selbstverständlich auf Widerstand in Mazedonien. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker unterstützt dabei vollständig das Recht der Mazedonier, sich genau so zu nennen. Die Identität dürfe nicht auf dem Prüfstand stehen – was aber eine Änderung des Staatsnamens aber mitbringen würde.

Einige Medien spekulieren, dass es möglicherweise Fortschritte auf diesem Treffen geben wird – unberücksichtigt bleiben aber weiterhin die Meinungen in den jeweiligen Ländern, in denen sich immer stärker der Pessimismus über eine baldige Lösung ausweitet.

Solange Griechenland die mazedonische Identität in Frage stellt, welche als Teil der Namensfrage zu verstehen ist, wird es schwierig sein, die Mazedonier von einer Lösung zu überzeugen.