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Albanien, Nord-Makedonien und Serbien vereinbaren „Open Balkan“

Ab dem 01. Januar 2023 wird es zwischen Albanien, Nord-Makedonien und Serbien keine Grenzkontrollen mehr geben. Dies vereinbarten der albanische Ministerpräsident Edi Rama, der Ministerpräsident Nord-Makedoniens Zoran Zaev und Serbiens Präsident Aleksandar Vučić in Skopje, der Hauptstadt der Republik Nord-Makedonien.   

Im Rahmen von „Open Balkan“ wird im Prinzip ein gemeinsamer Markt geschaffen.  Die drei Teilnehmerstaaten wollen zukünftig gegenseitig ihre Arbeitsmärkte öffnen, den trilateralen Außenhandel erleichtern und im Katastrophenschutz zusammenarbeiten. Die vereinbarte Kooperation zwischen Albanien, Nord-Makedonien und Serbien dient auch dem Ziel der Europäischen Union (EU) und ihrem Wirtschaftsraum beizutreten. 

Nach Aussage des serbischen Präsidenten Vučić werde es vom 01. Januar 2023 zwar noch Grenzen geben, aber keinen Halt mehr für die Bürgerinnen und Bürger der drei Staaten. Damit sollen Befürchtungen ausgeräumt werden, dass ein neues Jugoslawien angestrebt werde. Auch Bosnien und Herzegowina und das Kosovo wurden zur Teilnahme an Open Balkan eingeladen, doch besonders das Kosovo befürchtet die Schaffung eines vierten Jugoslawiens. 

Das Gründungstreffen von Open Balkan beruht auf einer Initiative der drei Staaten, die im Oktober 2019 unter dem Namen »Mini-Schengen« im serbischen Novi Sad gegründet wurde. Nun wurde die Initiative in »Open Balkan« umbenannt. An der von den Handelskammern der drei Staaten organisierten Tagung nahmen Hunderte Unternehmer teil. Allerdings wurde auch Kritik an der EU geäußert, besonders wegen der Schwierigkeiten Nord-Makedoniens aufgrund der nationalistischen Haltung Bulgariens. Die EU verliert zunehmend an Glaubwürdigkeit auf dem Balkan.