Zum Inhalt springen

Die Entwicklung der Corona-Pandemie in Südosteuropa

In den EU-Mitgliedsstaaten Griechenland Kroatien und Slowenien ist die Corona-Pandemie weitgehend unter Kontrolle. Die Rate der Neuinfektionen ist in diesen Staaten relativ gering. Allerdings gab es im Monat Juni 2020 einen leichten Anstieg. Sollte der Anstieg zunehmen wären Grenzschließungen zu den jeweiligen Nachbarstaaten wieder möglich. Bezüglich Griechenlands besteht noch eine Grenzschließung für Einreisen aus Albanien und Nord-Makedonien. In den Staaten Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Nord-Makedonien und Serbien gibt es hingegen hohe Ansteckungsraten.

In Bulgarien gab es zwischen dem 15. und 21. Juni 2020 606 Neuinfektionen mit dem Corona-Virus. Eine Weiterverbreitung der Infektionen auf West- und Mitteleuropa ist möglich, da viele dort befindliche Bulgaren im Sommer ihre Verwandten in Bulgarien besuchen und sich anstecken könnten.

Während im März und April 2020 die Ansteckungsraten in Nord-Makedonien noch moderat waren, stiegen sie im Juni 2020 massiv an. So gab es an manchen Tagen bis zu 200 Neuinfektionen. Am 23. Juni 2020 waren es 118 Neuinfektionen. Noch Ende Mai 2020 hatte die Regierung der Republik Nord-Makedonien behauptet die Pandemie im Griff zu haben Der am 18. März 2020 ausgerufene Ausnahmezustand wurde am 13. Juni 2020 beendet. Am 15. Juli 2020 sollen die ursprünglich für den 12. April 2020 vorgesehenen vorgezogenen Parlamentswahlen stattfinden. In Nord-Makedonien könnte es zu einer Zuspitzung der Krise kommen.

In Serbien dürften Lockerungen zu einem Anstieg der Corona-Infektionen geführt haben. So gab es ein Fußballspiel mit 15.000 Zuschauern und eine Party der Schlagersängerin Svetlana „Ceca“ Ražnatović als Ansteckungsquellen. Des Weiteren klappt in Serbien die Nachverfolgung der Infektionsketten nicht, da die zuständigen Gesundheitsbehörden überfordert sind. Insgesamt gibt es in Serbien mehr als 90 Neuinfektionen am Tag.

Im Kosovo sind die Zahlen im Juni 2020 ebenfalls massiv angestiegen und waren zuvor nie so hoch. Alleine am 16. Juni 2020 wurde mit 141 Neuinfektionen ein Rekord aufgestellt. In Albanien sieht es ähnlich aus, doch ist es dort nicht so dramatisch wie im Kosovo.

In Bosnien und Herzegowina stieg die Anzahl der Ansteckungen im Juni 2020 wieder auf das Niveau von April 2020. An zwei Tagen gab es etwas mehr als 90 Infektionen pro Tag. In Montenegro wurde das Virus aus Bosnien und Herzegowina wieder eingeschleppt, nachdem es bereits vom Corona-Virus frei war. Allerdings blieb die Zahl der Neuinfektionen in Montenegro gering.

Aufgrund der hohen Infektionsraten in Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Nord-Makedonien und Serbien könnten von Seiten der Nachbarstaaten bestehende Reisebeschränkungen aufrechterhalten und neue beschlossen werden. Gleiches gilt von Seiten der Europäischen Union (EU). Dennoch benötigen diese Staaten die Hilfe der Europäischen Union und der internationalen Gemeinschaft. Denn die Bewältigung der Pandemie kann keine rein nationale Aufgabe sein.